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Stau Hochwaldstrasse

Pressemitteilung 7. 12. 2020 „Jede Möglichkeit, diese Verkehrsmenge zu reduzieren, muss von der Landesregierung aus Fürsorgepflicht für ihre Bürger ergriffen werden.“

Die Nordsaarlandstraße wurde in mehreren Presseveröffentlichungen als „Prestigeobjekt“ dargestellt, so erst gestern wieder vom Sprecher des saarländischen BUND-Landesverbandes, Christoph Hassel.

Natürlich kommt der Nordsaarlandstraße insbesondere für die Anbindung des ländlichen Raums eine große Bedeutung zu.  Wenn dem BUND-Sprecher z.B. der Schutz der europäischen Wildkatze besonders am Herzen liegt, dürfen aber dadurch nicht blind Maßnahmen verhindert werden, die dem Schutz der von belastendem Verkehr geplagten Menschen dienen. Das zeigt deutlich, wie zweifelhafte Ideologie Zukunftsprojekte verhindern könnte. Die auf dem Land lebenden Menschen scheinen für den BUND nur Störfaktoren für die Natur zu sein.

Zur Zeit quetschen sich 25.000 Autos Tag für Tag in Ost-West Richtung und umgekehrt durch eine kleine Kreisstadt und verursachen Lärm, Staub und Umweltgifte. Wir meinen: „Jede Möglichkeit, diese Verkehrsmenge zu reduzieren, muss von der Landesregierung aus Fürsorgepflicht für ihre Bürger ergriffen werden.“ Wir erinnern: In einem Gastvortrag referierte in einer Versammlung der BI der Merziger Fachmediziner Dr. Volker Rettig-Ewen zum Thema Feinstaub. In der Saarbrücker Zeitung (28.01.2012) war damals zu lesen: "Durch Feinstaub kommen jährlich siebenmal mehr Menschen ums Leben als durch Verkehrsunfälle.“ Dabei betonte der Fachmann die besonderen Risiken, denen Menschen im 50-Meter-Umfeld von stark befahrenen Straßen ausgesetzt seien. "Je näher man dran ist, desto gefährlicher sind diese unsichtbaren Partikel", warnte der Arzt. Wie wichtig die Feinstaubproblematik ist, zeigte uns seit einiger Zeit  das Versagen der Autoindustrie im Dieselskandal. Die BI hat erst kürzlich (SZ 13.11.2020) auf die besonders in den letzten Jahren erfolgte dichte Bebauung längs der Ortsdurchfahrt von Merzig hingewiesen. Hier muss der Durchgangsverkehr schon vor der Ortsdurchfahrt reduziert werden. Jedes Prozent Verkehrsmengenreduktion bedeutet u.a. Feinstaubreduktion. Unsere Initiative stellt sich deshalb ausdrücklich hinter den Ministerratsbeschluss, die Nordsaarlandstraße entgültig fertigzustellen.

Wir fordern seit Jahren: „Das Ziel eines Anschlusses der Nordsaarlandstraße an die A8 kann nur erreicht werden, wenn von Losheim kommend ab Kreuzung L374 / L158 (Kleiner Potsdamer Platz) der Durchgangsverkehr abgeleitet wird Richtung Ortsumgehung Besseringen (dann A8) oder übers BW-Gelände Richtung Bundeswehrstraße (dann A8). Wir wollen aber heute darauf hinweisen, dass bei älteren Variantenüberlegungen die Ortsumgehung Besseringen nicht einbezogen werden konnte, weil damals noch nicht existent (siehe Lageplan). Es gilt also jetzt die wirtschaftlichste Verbindung zwischen L158 (Vergissmeinnichtstraße) und OU Besseringen zu finden und diese Lücke zu schließen. Die geringste Ableitung von Durchgangsverkehr bedeutet erhebliche Entlastung der Menschen. Ob der fällige Lückenschluss „Nordumfahrung Merzig“ oder „L388 neu“ heißt, ist absolut unerheblich. Wenn wir den Losheimer Bürgermeister richtig verstehen, will er für seine Gemeinde doch auch Entlastung (sein Vorschlag: Kreisel am Stausee, Kreisel Kleiner Postdamer Platz und weiter über die Vergissmeinnichtstraße Richtung Mettlach, OU Besseringen und Anschluss A8). Die Ziele sind identisch, nur anders erklärt.

Fazit: alle gewählten Parteien wollen Entlastung der Menschen, natürlich auch einen funktionierenden modernen ÖVPNV, aber keine mittelalterliche Bahn, nostalgisch, aber hier untauglich als Verkehrsentlastung für den weiten, ländlichem Raum.

Wir fragen auch: „Warum will eine chinesische Gigafabrik nach Überherrn?“ Dort ist durch den Bau der B269 („Prestigeobjekt“) der Anschluss an Frankreich und das übrige europäische Fernstraßennetz vorbildlich gelungen. „Wenn die Politik gleichwertige Bedingungen für den ländlichem Raum im gesamten Saarland will, kommt man an der Vollendung der Nordsaarlandstraße in allen Teilen nicht vorbei.“ Nur so werden neue Gewerbe- und Industriegebiete entstehen, ein Anschluss des Großraumes Frankreich / Luxemburg an Deutschland gebaut und auch eine Kaufkraftsteigerung durch Berufspendler in diesem Raum erfolgen. Der Lückenschluss „L388neu“ bringt Entlastung für die Menschen und Zukunft für den Hochwaldraum.

 

Ulrich Kieborz
(Sprecher BI)

 

Bürgerinitiative “Gegen den Stau - Vorfahrt für die Nordsaarlandstrasse”   Bürger, schaut hin! Macht mit!